Daten gelten als das neue Öl und geokodierte Daten im Besonderen. Aufgrund ihres Raumbezuges lassen sie nutzbringende Rückschlüsse in vielen Anwendungsbereichen zu, etwa zur Marktsegmentierung, in der Logistik und für Versicherungen. Doch der Reihe nach!
Bei der Geokodierung werden Datensätzen Angaben von Längen- und Breitengraden zugordnet – bis hin zu einer Adresse auf Hausnummernebene. Sie ist Bestandteil der Georeferenzierung1 und dient der Validierung, Lokalisierung und Schlüsselanreicherung. Somit bildet sie unter anderem eine Basis für das sogenannte Geomarketing2. Bei Geodaten handelt es sich um digitale Informationen, denen auf der Erdoberfläche eine bestimmte räumliche Lage zugewiesen werden kann3. Wie diese Daten helfen können, haben wir im vorliegenden Beitrag zusammengefasst.
Bei der Marktsegmentierung wird der Gesamtmarkt nach bestimmten Kriterien aufgeteilt, um Unterschiede zwischen Käufern beziehungsweise anderen Zielgruppen aufzudecken und Schlussfolgerungen für segmentspezifische Marketingprogramme zu ziehen4. Ein Händler zum Beispiel, der wissen möchte, wo seine Zielgruppen wohnen und mit welchen Leistungen er bei ihnen punkten kann, ist gut beraten, die Adressen der Interessenten mit Geodaten anzureichern.
Dies ermöglicht ihm, die Adressen auf einer Karte darzustellen, Wettbewerber in der Nähe zu identifizieren und Absatzpotenziale zu erschließen. Bestellen etwa immer wieder Kunden aus einer bestimmten Stadt oder gar bestimmten Wohngebieten bei ihm, liegt es nahe, dass sie gemeinsame oder ähnliche Merkmale besitzen, die er verwenden kann, um sie in gesonderten Marketingaktionen persönlich anzusprechen. Auch kann er dann aufgrund der Einwohnerzahlen und Haushalte ermitteln, wie viele Flyer er beispielsweise für eine Direktmarketingaktion benötigt.
Gleichzeitig kann es möglich sein, Rückschlüsse auf Sinus-Milieus und in der Folge auf die Kaufkraft, das Nutzungsverhalten und das Risiko von Zahlungsausfällen zu ziehen. Dies wiederum erleichtert die Entscheidung, welche Zahlungsmethoden Interessenten und Kunden aus diesen Gebieten angeboten werden. Um das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren, kann zum Beispiel der Kauf auf Rechnung ausgeschlossen werden.
Handelt es sich um teure, betreuungsintensive Produkte und wird festgestellt, dass Kunden aus einer bestimmten Gegend einen erhöhten Bedarf haben, kann es sinnvoll sein, diesen Gebieten mehrere Außendienstmitarbeiter zuzuordnen. Ebenso ist es möglich, auf diese Weise zu ermitteln, wo sich der Aufbau eines neuen Standortes lohnen könnte.
Ein anderer Anwendungsbereich für Geokodierung ist die Logistik. Konkret geht es dabei um die Ausarbeitung optimaler Touren und Routen, zum Beispiel bei der Auslieferung von Bestellungen. So können die Fahrer und der Fuhrpark ressourcenschonend geplant werden, was letzten Endes die Kosten reduziert. Die schnellere Lieferung von Bestellungen ist ein weiterer Punkt, der sich vor allem bei der Customer Experience positiv bemerkbar macht. Das fängt bei der Essensauslieferung an (wer möchte schon eine kalte Pizza erhalten?) und endet bei der Zustellung von bestellten Produkten in einem E-Commerce-Shop. Hier hat Amazon mit seinem Versprechen „Same Or Next Day Delivery“ die Messlatte hoch gelegt. Kunden erwarten eine solche schnelle Belieferung beim Online-Shopping auch von anderen Anbietern. Derzeit sind 61 % der Händler in der Lage, bestellte Waren innerhalb von 24 Stunden zu versenden. Nur 7 % schaffen es am selben Tag. 40 % der Händler wollen künftig den „Same-Day-Delivery“-Service anbieten5.
Versicherungsgesellschaften sind gefordert, Risiken zu bewerten, um passende Prämien festzulegen. Das betrifft beispielsweise die Absicherung von Immobilien, die, je nach Lage, mal mehr oder mal weniger von einem Hochwasser, Sturm oder Erdbeben gefährdet sind. Selbiges trifft auf Kfz-Versicherungen zu, denn abhängig vom Wohnort des Eigentümers kann die Häufigkeit von Diebstählen oder Verkehrsunfällen unterschiedlich ausfallen. Auch hierbei kann eine punktgenaue Geokodierung maßgeblich helfen, um Risiken exakter bewerten zu können.
Geokodierung hat also vielfältige sinnvolle Anwendungsgebiete. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Voraussetzung für die gewünschte Wirkung ist allerdings eine vorherige Adressvalidierung. Andersherum bringt es wenig, falsche Adressen um korrekte Geokoordinaten anzureichern. Wir von Melissa bieten zu unserer weltweiten Adressvalidierung die entsprechenden Geokoordinaten an. So lassen sich beispielsweise Adressen bei Bestellungen unmittelbar auf ihre Korrektheit prüfen und schaffen für Händler die Basis, dass Kunden ihre Produkte fristgerecht erhalten und damit ihre Zufriedenheit gesteigert wird. Dies spiegelt sich dann auch oftmals in entsprechenden Bewertungen hinsichtlich Verlässlichkeit, Tempo, Erreichbarkeit und Service wider, was wiederum zu neuen Interessenten führen kann.
Wenn auch Sie Ihre Adressdaten um exakte Geokoordinaten anreichern möchten, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
Quellen:
1 https://www.repetico.de/card-16809323
2 https://www.geomarketing.de/geomarketing-analysen-a-z/geocodierung/
3 https://de.wikipedia.org/wiki/Geodaten
4 https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/marktsegmentierung-40268
Geokodierung kann nicht nur fürs Marketing, sondern auch zur Location Intelligence eingesetzt werden. Wir erklären die konkreten Vorteile.
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