Für Banken und Sparkassen, Fintechs und Aufsichtsbehörden ist Vertrauen längst mehr als ein Aspekt von vielen – es ist die Währung des digitalen Zeitalters. Vom Onboarding über die Transaktionsüberwachung bis hin zur Kundenbindung entscheidet digitales Vertrauen darüber, ob Kunden ihre Daten teilen, Geschäfte tätigen und langfristig treu bleiben.
Doch Betrug, Datenschutzverstöße und gefälschte Identitäten untergraben dieses Vertrauen in allen Bereichen der Finanzdienstleistungen. Kunden erwarten ein nahtloses digitales Erlebnis, während zugleich Aufsichtsbehörden die Compliance-Vorschriften verschärfen. Die Branche muss also den Spagat zwischen Sicherheit und Regeltreue einerseits sowie einer positiven Customer Experience andererseits meistern. Bud Walker, CIO von Melissa, erläutert, wie aus einer isolierten Betrugsbekämpfung eine integrierte Strategie zur Vertrauensbildung entwickelt werden kann.
Bud Walker, CIO (Quelle: Melissa)
Inhaltsverzeichnis
Datenqualität als Grundlage für Vertrauen
Hochwertige Daten sind der Dreh- und Angelpunkt für Vertrauen im digitalen Raum. Dabei geht es nicht nur darum, betrügerische Akteure zu stoppen, sondern auch legitimen Kunden einen sicheren und reibungslosen Zugang zu Finanzdienstleistungen zu ermöglichen. Institutionen, die dies erfolgreich umsetzen, heben sich in einer zunehmend wettbewerbsorientierten Finanzdienstleistungslandschaft von anderen Akteuren ab.
Wenn Finanzinstitute von Beginn an über korrekte Kontaktdaten verfügen, profitieren alle nachfolgenden Geschäftsprozesse – von der elektronischen Identitätsprüfung (eIDV) über Know Your Customer (KYC) und Know Your Business (KYB) bis hin zu Sanktionslistenprüfungen, Betrugsprävention und Kundenanalysen. Umgekehrt wirken sich mangelhafte Daten negativ auf die gesamte Prozesskette aus: Sie verzerren Analysen, verursachen Fehlalarme, verlangsamen das Onboarding und schwächen so letztlich das Vertrauen.
Zwischen der bloßen Bestätigung, dass eine Adresse existiert, und der Sicherstellung, dass sie tatsächlich mit einer realen Person oder einem Unternehmen verknüpft ist, besteht ein großer Unterschied. Nur Letzteres schafft eine verifizierte Verbindung, welche die Grundlage für Vertrauen bildet. So werden Identitätsprüfungen zu effektiven Sicherheitsmaßnahmen, KYB-Verfahren zu einem gelebten Sorgfaltsstandard und Compliance-Prozesse zu wirksamen Mitteln des Reputationsschutzes.
Aufbau eines vertrauensbasierten Geschäfts
Sind Kontaktdaten validiert, standardisiert und mit der richtigen Entität verknüpft, können alle nachgelagerten Prozesse zuverlässig und automatisiert ablaufen. Die eIDV erfolgt präzise und ermöglicht es Institutionen, synthetische Identitäten herauszufiltern, bevor diese in das System gelangen. KYB-Prüfungen verlaufen schneller und effizienter, wodurch das Risiko sinkt, dass Briefkastenfirmen unerkannt durch den Onboarding-Prozess schlüpfen. Auch das Prüfen gegen Sanktionslisten sowie Verzeichnisse politisch exponierter Personen (PEP) führt zu weniger Fehlalarmen, sodass sich Compliance-Teams auf die tatsächlichen Risiken konzentrieren können. Institute profitieren von einer effektiveren Betrugsprävention sowie einer reibungslosen Customer Experience: Legitime Antragsteller durchlaufen den Prozess schnell, während betrügerische Identitäten frühzeitig aussortiert werden.
Die Bedeutung sauberer Daten endet jedoch nicht beim Onboarding. Auch die kontinuierliche Überwachung von Kunden und Transaktionen hängt unmittelbar von der Qualität der zugrunde liegenden Daten ab. Da Betrüger ihre Methoden ständig weiterentwickeln, können selbst kleine Unstimmigkeiten wertvolle Hinweise liefern. Zu den häufig übersehenen Details gehören ein falsch geschriebener Name, eine abweichende Adresse oder eine doppelt genutzte Telefonnummer. Systeme, die mit mangelhaften Daten arbeiten, übersehen solche Signale häufig. Basieren Lösungen hingegen auf verifizierten, aktuellen Informationen, so können sie Warnzeichen in Echtzeit erkennen und bewerten.
Bereinigte Daten als Fundament verlässlicher KI-Ergebnisse
Datenqualität ist besonders im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz wichtig, in dem deren Technologien zu einem integralen Bestandteil von Finanzprozessen werden – von der Betrugserkennung und Bonitätsprüfung bis hin zur Kundenpersonalisierung und prädiktiven Analytik. KI-Systeme sind nur so gut wie die Daten, mit denen sie trainiert werden. Fehlerhafte, veraltete oder unvollständige Datensätze führen zu verzerrten Ergebnissen, falschen Warnmeldungen und dem Übersehen von Bedrohungen. Verlässliche KI erfordert daher vertrauenswürdige Daten, die präzise, aktuell und korrekt verknüpft sind. So schützen sich Finanzinstitute nicht nur vor Risiken, sondern können auch das KI-Potenzial für fundiertere Analysen und stärkere Kundenbindung ausschöpfen.
Von der Betrugsprävention zum Vertrauensaufbau
Die Betrachtung des Problems unter dem Gesichtspunkt von Vertrauen – statt ausschließlich aus der Compliance-Perspektive – unterstreicht auch seine universelle Bedeutung. Regulierungsbehörden fordern Systeme, welche die Integrität der Finanzmärkte gewährleisten. Banken, Sparkassen und Fintechs wollen ihren guten Ruf schützen und Kunden langfristig binden. Kunden wiederum erwarten Sicherheit für ihr Geld und ihre Identität. Vertrauen im digitalen Raum ist somit das Bindeglied zwischen regulatorischen Erwartungen, operativer Widerstandsfähigkeit und Kundenzufriedenheit.
Statt Datenqualität als Nebensache zu betrachten, sollten Institutionen sie als wesentlichen Erfolgsfaktor in den Vordergrund stellen. Verifizierte, präzise und vernetzte Daten müssen bereits beim ersten Kontakt erfasst und während der gesamten Kundenbeziehung gepflegt werden. Nur auf dieser Grundlage können verschiedene Ebenen von Finanzgeschäften aufgebaut und mit Zuversicht umgesetzt werden.
Fazit
Finanzdienstleistungen basieren nicht allein auf Geld, sondern viel stärker noch auf Vertrauen – und Vertrauen wiederum auf hochwertigen Daten. Ohne die Grundlage verifizierter Kundendaten greifen selbst die fortschrittlichsten Tools zur Identitätsprüfung oder Betrugsbekämpfung zu kurz. Indem Finanzdienstleister im Rahmen von Compliance- und Präventionsstrategien auf Datenqualität setzen, schaffen sie die Voraussetzungen für nachhaltiges Vertrauen: bei Aufsichtsbehörden, Kunden und dem gesamten Markt.
Wenn auch Sie digitales Vertrauen durch hohe Datenqualität stärken wollen, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.