Wie Online-Händler Betrügern ein Schnippchen schlagen können
- Betrugsversuche im Online-Handel steigen auf Rekordniveau
- Die beliebtesten Maschen von Betrügern beim Online-Shopping
- Mit „Know your Customer“ Betrugsversuche verhindern
Betrugsversuche im Online-Handel steigen auf Rekordniveau
Mit der Coronapandemie und den damit im stationären Handel verhängten Maßnahmen haben immer mehr Menschen Waren im Internet bestellt. Folglich erfreuen sich Online-Shops seitdem über höhere Umsätze. So weit die gute Nachricht. Allerdings, und das ist die schlechte Nachricht, stieg mit diesem Siegeszug auch die Zahl von Betrugsversuchen um mehr als 90 Prozent allein in der DACH-Region. Rainer Will, Geschäftsführer Handelsverband AT und Board of Directors EMOTA – European eCommerce Association, sagt dazu: „Unsere Händler haben längst gelernt, ihre stationären Geschäfte sicher zu machen. Nun gilt es, auch die digitale Filiale – den Webshop – bestmöglich abzusichern. Zumindest ein Viertel der Onlinehändler hat im Bereich der Sicherheit noch Aufholbedarf.“
Die beliebtesten Maschen von Betrügern beim Online-Shopping
Am liebsten kaufen deutsche Verbraucher im Internet auf Rechnung. Erst nach Erhalt der Ware überweisen sie den Kaufpreis. Das geht aus der veröffentlichten Studie „Online Payment 2022“ vom Kölner Handelsforschungsinstitut EHI hervor. Danach wurde 2021 knapp ein Drittel aller Umsätze im Internet per Rechnungskauf abgewickelt.² Diese Zahlungsmethode stellt allerdings für Online-Händler ein Risiko dar, nämlich dann, wenn der Kunde zahlungsunfähig bzw. -unwillig ist oder bestreitet, die Ware erhalten zu haben. Online-Händler können dieses Risiko zwar minimieren, indem sie einen Kauf auf Rechnung ablehnen. Allerdings laufen sie dann Gefahr, liquide Kunden zu verlieren.
Darüber hinaus sind sogenannte Fake- bzw. Spaß-Bestellungen ein sehr gängiges Betrugsszenario, das Shop-Betreiber vor massive Probleme stellt. Hierbei wird unter falschem Namen und Adresse etwas bestellt, z. B. auf Rechnung oder per Nachnahme. Das Produkt kann dann entsprechend nicht zugestellt werden, was außerordentlich hohe Kosten verursacht. Faker haben hier die Absicht, in illegaler Weise Affiliate-Provisionen einzuheimsen.
Mit „Know your Customer“ Betrugsversuche verhindern
Das Verfahren Know-your-Customer (Deutsch: Kenne deinen Kunden, Abkürzung: KYC) beugt Betrugsversuchen vor, indem es Unternehmen hilft, die Identitäten in- und ausländischer Kunden zu überprüfen. So werden mit einer Software zur Adressvalidierung beispielsweise Fake-Adressen im Vorfeld bereits zuverlässig erkannt und herausgefiltert. „Kunden“, die dann eine solche Adresse angeben, werden kein Rechnungskauf oder nur eingeschränkte Zahlungsoptionen angeboten. Ggf. werden sie sogar komplett gesperrt. Außerdem sparen sich Online-Händler kostenintensive personenbezogene Prüfungen gegen externe Datenbanken. Aber auch im Fall einer notwendigen Identitätsprüfung sind standardisierte bzw. normalisierte Anschriften – also valide Adressinformationen – die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Abgleich.
Mit der Einführung des KYC-Verfahrens können Händler – neben der Einhaltung von Compliance-Verpflichtungen – viele Risiken minimieren. Sie verschicken keine Ware, ohne dass anschließend die Rechnung nicht beglichen wird. Darüber hinaus schützen sie sich vor Geldwäsche und der Infizierung durch Malware. Kontakte, die den Betriebsablauf stören, werden von Anfang an eliminiert. Gleichzeitig schaffen Händler mit zuverlässigem Service im Rahmen des digitalen Customer Onboardings eine einfache und schnelle Möglichkeit der Registrierung und somit eine bessere Customer Experience.
In dem Beitrag „Digitale Identitätsprüfung als Basis effizienter Betrugsprävention“ haben wir zu diesem Thema weitere Informationen und Lösungsansätze zusammengestellt.
Quellen: