Stammdatenmanagement als Basis für eine strategische Unternehmensführung
- Begriffsdefinition Stammdaten
- Validierte Adress- und Kontaktdaten als Grundlage für eine positive Customer Journey
- Datenqualität beeinflusst Entscheidungen
- Zusammenfassung
Begriffsdefinition Stammdaten
Laut Wikipedia sind Stammdaten „die Grundinformationen über betrieblich relevante Objekte (wie Produkte, Dienstleistungen, Lieferanten, Kunden, Personal), die zur laufenden (z. B. periodischen) Verarbeitung in Geschäftsprozessen erforderlich sind.“ Als feste Größe stellen sie einen hohen Wert dar, der nach verbindlichen Richtlinien gepflegt werden muss, damit seiner Bedeutung jederzeit gerecht werden kann. Hierbei spielen folgende Kriterien eine entscheidende Rolle:
- einfacher und sicherer Systemzugang,
- logische, verständliche und eindeutige Darstellung,
- Aktualität, Vollständigkeit und Relevanz für den Informationszusammenhang sowie
- Richtigkeit, Objektivität und Seriosität.
Sind diese Kriterien erfüllt, ist das Fundament für wirtschaftliches Handeln gelegt. Im Fachjargon ist vom Master Data Management (MDM) die Rede. Zu diesem Begriff liefert die Recherche im Internet vor allem Ergebnisse, die sich auf die Pflege von Produktdaten beziehen. Allerdings sind die Kundendaten mindestens ebenso relevant.
Validierte Adress- und Kontaktdaten als Grundlage für eine positive Customer Journey
Zahlreiche Studien belegen, dass die Qualität von Adress- und Kontaktdaten einen sehr hohen Einfluss auf den Geschäftserfolg hat – angefangen bei Marketingaktionen über die gezielte Kundenkommunikation bis hin zur reibungslosen Bestellabwicklung. Unternehmen können ihre Conversion-Rate steigern sowie neue Absatz- und Marketingkanäle erschließen.
Darüber hinaus profitieren Unternehmen von stets aktuellen Adressdaten, da Kunden weltweit ihre Sendungen innerhalb kürzerer Zeit erhalten. Dies wirkt sich positiv auf die Kundenzufriedenheit aus. Gleichzeitig werden unzustellbare Postsendungen, verlorene Pakete sowie Bestellmissbrauch vermieden. Teure Recherchen sowie Mehrfachbearbeitungen bleiben Händlern erspart. Last but not least können Werbebotschaften an den Standort spezieller Zielgruppen angepasst werden – für erfolgreiche Marketingkampagnen und mehr Umsatz.
Datenqualität beeinflusst Entscheidungen
Unabhängig von den oben dargestellten Vorteilen sind akkurate Kundendaten wichtig, um strategische Entscheidungen zu treffen – beispielsweise, wenn ein Unternehmen sein bisheriges Angebotsportfolio überdenkt, um es noch näher an seinen Buyer Personas auszurichten. Die vorhandenen Kundendaten liefern dafür ausschlaggebende Insights, etwa geografische Anordnung, Alter, sozialer Status etc. Sind diese Daten nicht korrekt, wird das Ergebnis verfälscht (Stichwort: Garbage in, Garbage out), sodass die Maßnahmen nicht zum Ziel führen.
Auch Dubletten in der Kundendatenbank können zu falschen Entscheidungen führen. Dazu ein vereinfachtes Beispiel: Ein kleines Handelsunternehmen generiert über sein Shopsystem jährlich 40.000 € Umsatz. In seiner Datenbank hat es 10.000 Kontaktdaten erfasst. Ergo beträgt das durchschnittliche Bestellvolumen pro Jahr 40 Euro. Um den Bestellwert zu steigern, initiiert das Unternehmen ein Treueprogramm, das Kunden, die jährlich Ware im Wert von mehr als 50 Euro bestellen, belohnt. Was dabei allerdings übersehen wurde, ist die Tatsache, dass 20 % der Kontaktdaten redundant abgelegt sind. Das heißt, dass die Kunden bereits durchschnittlich im Wert von 50 Euro einkaufen. Das ausgerufene Treueprogramm wird somit den Umsatz kaum steigern und das Unternehmen hat zusätzliche Kosten durch die ausgerufenen Belohnungen.
Zusammenfassung
Akkurate Stammdaten von Kunden bzw. Interessenten sind für Unternehmen in vielerlei Hinsicht essenziell – sei es, um bestellte Produkte schnell zuzustellen, Kontakte zu pflegen oder erfolgreiche Marketingaktionen zu initiieren. Darüber hinaus sind sie unabdingbar, um richtige Entscheidungen zu treffen. Sie bilden also die Basis für unternehmerisches Handeln. Verglichen mit einem Haus sind akkurate Stammdaten genauso wichtig wie ein solides Fundament. Unternehmen müssen für ein zuverlässiges MDM sorgen, anderenfalls bauen sie ihre Kundenkommunikation auf Sand.
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