Hohe Retourenquoten sind für E-Commerce-Anbieter ein lästiges Übel. Sie verursachen unnötige Kosten und erhöhen den CO2-Ausstoß. Neben Nicht-Gefallen der bestellten Artikel aufseiten der Kunden sind oftmals auch falsche Adressdaten der Grund, dass Pakete durch die Welt geschickt werden, um dann doch wieder beim Absender zu landen. Mit einer hohen Adressqualität lässt sich dies also teilweise vermeiden.
Nach einer aktuellen Studie der Deutschen Post sind mehr als zwölf Prozent aller in Deutschland aufgegebenen Sendungen unzustellbar.1 Demnach verhindern vor allem Umzüge und Todesfälle gefolgt von gravierenden Fehlern bei Straßen- und Ortsnamen sowie Postleitzahlen und Hausnummern die Zustellung. Dabei belaufen sich die Kosten pro retournierte Sendung auf 6,95 €.2 Diese Zahlen belegen, dass Unternehmen gut beraten sind, ihre Kundendaten à jour zu halten und eine hohe Datenqualität sicherzustellen.
Datenqualität (auch Data Quality) bezeichnet die Erfassung sowie Aufbereitung von Daten (Informationen) und kann anhand folgender Kriterien bewertet werden:
Zunächst sollten Unternehmen sicherstellen, dass Kunden bei der Adresseingabe durch eine automatische Vervollständigung unterstützt werden. Die Grundlage dafür bildet eine standardisierte Datenbank mit validen Orts- und Straßennamen. Kunden brauchen dann nur die Anfangsbuchstaben einzugeben und erhalten passende Vorschläge. Erfahrungsgemäß halbieren sich so die Tastenanschläge und damit einhergehend das Risiko einer falschen Eingabe. Zudem beschleunigt sich das Erfassen der Adressdaten, sodass Kunden ihre Bestellungen wesentlich schneller abschließen können. Aufgrund der sogenannten „Google-Mentalität“ der internetaffinen und kaufkräftigen Generationen X, Y und Z möchten viele Nutzer kaum noch Zeit darauf verwenden, aufwendig ganze Adressen in eine Maske einzutippen, sondern bevorzugen es, wenn das Tool qualifizierte Vorschläge unterbreitet. Dies wirkt sich positiv auf die Customer Experience aus und die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden wieder bei diesem Anbieter bestellen, ist entsprechend hoch. Anbieterseitig hat diese Herangehensweise auch den Vorteil, dass die eingegebenen Kontaktdaten in Echtzeit geprüft werden und so nur validierte Informationen in das Mastersystem gelangen. Dabei verifizieren leistungsfähige Systeme Titel, Name, Straße, Postleitzahl, E-Mail-Adresse und Telefonnummern.
Allerdings ist diese Prüfung nur eine Momentaufnahme, denn Stammdaten sind keinesfalls statisch, wie bereits deutlich wurde. Daher sind Unternehmen gefordert, diese kontinuierlich zu validieren. Auch dies sollte automatisiert mit entsprechenden Lösungen erfolgen, da der manuelle Aufwand unverhältnismäßig hoch wäre.
Am Beispiel in der Grafik lässt sich gut erkennen, welche Kosten Unternehmen einsparen, wenn sie eine Adressvalidierung nutzen. Der betrachtete Online-Modeshop versendet jährlich mehr als 100.000 Pakete. Ohne Adressvalidierung erhält er rund 10.000 unzustellbare Pakete zurück, während er diese Menge mit einer Adressvalidierung erfahrungsgemäß um etwa 2/3 reduzieren kann. So lassen sich rund 40.000 € an Kosten sparen. Dagegen liegt eine Investition in eine Adressvalidierung für 100.000 internationale Anschriften bei etwa 4.000 Euro und rentiert sich schnell.
Hinzu kommt der deutlich minimierte CO2-Ausstoß des Modeshops. So gingen im Jahr 2021 etwa 795.000 Tonnen CO2 auf das Konto von Retouren.3
Die Quellen der CO2-Emissionen beim Online-Shopping können verschiedenen Bereichen zugeschrieben werden. Zunächst müssen die benötigten Rohstoffe zur Verarbeitung abgebaut und vorbereitet werden, um die Waren herzustellen. Anschließend kommen die Waren in das Zentrum des Onlinehändlers. Sowohl die Verpackung und der Transport der Waren zum Lager des Händlers als auch zum Endkunden benötigen ebenfalls Energie und stoßen damit zusätzlich CO2 aus. Die CO2-Emissionen bei einem Kauf in Online-Shops selbst zu berechnen, stellt sich somit als komplexes Unterfangen dar.
Mit der KlimAPI der Klimahelden GmbH verschaffen Unternehmen ihren Kunden einen Einblick in ihre Emissionen und den CO2-Fußabdruck ihres Einkaufs. Dafür berechnet die Plattform auf Basis von Durchschnittswerten für viele Produkte und deren Transport die anfallenden CO2-Emissionen. Die Berechnung findet automatisiert im Hintergrund des Online-Shops statt. Die Durchschnittswerte sind auch als Emissionsfaktoren bekannt und durch Nachhaltigkeitsexperten sorgfältig auf Plausibilität geprüft. Sie basieren meist auf Daten von Behörden verschiedener Länder oder von Nichtregierungsorganisationen. In der Praxis sieht das dann so aus: Kunden erhalten eine automatische Vorschau der für ihren Kauf berechneten Emissionen und können diese beim Check-out mit einem Klick kompensieren.
Durch die Kompensation unterstützen die Kunden zertifizierte Klimaschutzprojekte, die die Entwicklung und den Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Energieeffizienz fördern. Dabei unterstützen viele Klimaschutzprojekte noch weitere Nachhaltigkeitsziele wie den Kampf gegen Armut durch die Schaffung von Arbeitsplätzen oder die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit durch Angebote, die speziell an Frauen gerichtet sind.
Mit Blick auf die Verantwortung gegenüber künftigen Generationen ist zwingend ein Umdenken und der Einsatz von Klimaschutzlösungen erforderlich. Hierbei unterstützen Sie die Datenqualitätslösungen von Melissa, die schon im Vorfeld nicht zustellfähige Anschriften vermeiden. Solche API-Lösungen gewähren Online-Shops zudem eine einfache Umsetzung der Bedürfnisse von Kunden. Darüber hinaus bietet die KlimAPI der Klimahelden eine simple und benutzerfreundliche Lösung zur Kompensation von CO2-Emissionen.
Quellen:
3 https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/retouren-online-handel-c02-100.html