Aufgrund immer strengerer Compliance-Vorgaben ist es für Unternehmen empfehlenswert, tatsächliche wie potenzielle Geschäftspartner im Hinblick auf mögliche Negativnachrichten zu überprüfen. Im Fachjargon spricht man hierbei von Adverse Media Screening.
Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter Adverse Media Screening?
Im Rahmen eines Adverse Media Screenings wird überprüft, inwieweit Personen oder Unternehmen in verbreiteten Nachrichten negativ auffallen. Dabei geht es insbesondere darum, ob Anzeichen für Geldwäsche, Finanzbetrug, Drogenhandel, finanzielle Bedrohungen oder organisiertes Verbrechen, Terrorismus, Cyberkriminalität, Gewalt- oder Sexualverbrechen existieren bzw. ob die Personen oder Unternehmen auf früheren oder aktuellen Sanktionslisten stehen. Somit hilft Adverse Media Screening dabei, die Sorgfaltspflicht beim Kontakt mit Kunden, Partnern und Lieferanten (Due Diligence) zu erfüllen.
Welche Herausforderungen müssen Unternehmen beim Adverse Media Screening meistern?
Zunächst einmal sind es die zahlreichen Quellen. Das Spektrum ist breit gefasst und reicht von Zeitungen und Zeitschriften über Funk und Fernsehen bis hin zu Pressemitteilungen, Blogbeiträgen oder Inhalten auf Webseiten. Diese Vielfalt an Medien bzw. die wachsende Informationsflut macht es praktisch unmöglich, die Nachrichtenlage manuell zu überwachen. Das Risiko ist groß, etwas Wichtiges zu übersehen. Hinzu kommen mögliche Schreibfehler bei der Recherche und die Gefahr, dass Suchmaschinen Einträge gar nicht indexiert haben und diese somit unberücksichtigt bleiben.
Warum sollten Unternehmen Adverse Media Screening automatisieren?
Adverse Media Screening ist ein wichtiger Bestandteil des Compliance-Managements zur Bekämpfung von Betrug bzw. Finanzkriminalität und sollte deshalb regelmäßig durchgeführt werden. Erfolgt die Prüfung nur bei der Anbahnung einer neuen Geschäftsbeziehung, dann ergibt sich lediglich eine Momentaufnahme. Denn es kann durchaus sein, dass ein Kunde oder Lieferant zu diesem Zeitpunkt „sauber“ ist, aber später in Verruf gerät oder sogar auf einer Sanktionsliste erscheint. Wird dies nicht umgehend festgestellt, drohen Unternehmen hohe Geldstrafen und ein Verlust an Reputation. Ein manuelles kontinuierliches Prüfen von Negativnachrichten ist jedoch mit einem enormen Aufwand verbunden und wie beschrieben im Ergebnis nicht zuverlässig. Daher sollten Unternehmen Adverse-Media-Screening-Prozesse automatisieren. Wenn dabei Personen oder Unternehmen erscheinen, ist es erforderlich, manuell zu prüfen, ob diese tatsächlich im Zusammenhang mit negativen Nachrichten stehen oder nur anderweitig genannt werden. Von daher ist ein automatisiertes Adverse-Media-Screening sinnvoll, entbindet aber Unternehmen nicht vollständig von manuellen Tätigkeiten.
Wie kann ein automatisiertes Adverse Media Screening bei der Einhaltung von Compliance-Regularien helfen?
Ein automatisiertes Adverse Media Screening sucht nach negativen Nachrichten über Personen oder Unternehmen, auch wenn diese nicht auf einer internationalen Beobachtungsliste stehen. Dies ist von entscheidender Bedeutung für die Erstellung eines möglichst präzisen Risikoprofils, und zwar nicht nur für Banken und Versicherungen, sondern auch für Unternehmen anderer Branchen.
Dabei sollten Warnungen sorgfältig aufgezeichnet werden, um sie anschließend zu referenzieren und zu analysieren. Auch Screening-Protokolle sollten auf ihre Relevanz für bestehende Compliance-Richtlinien eines Unternehmens geprüft werden. Schließlich empfiehlt es sich, alle aufgezeichneten Medieninformationen Risikokategorien zuzuweisen, sodass die Datenverantwortlichen den aktuellen Grad der Bedrohung schnell einschätzen und die Maßnahmen zur Einhaltung der Vorschriften kontinuierlich verbessern können.
Die Adverse-Media-Screening-Prozesse von Melissa sind ein zentraler Bestandteil der globalen elektronischen Identitätsprüfung (eIDV) und schließen Know-Your-Customer-Tools sowie Dienste zur Geldwäschebekämpfung (Anti-Money Laundering, AML) ein. Die Funktionen wurden entwickelt, um strenge internationale Compliance-Verpflichtungen zu erfüllen, und lassen sich unkompliziert an spezifische Risikomanagement-Anforderungen anpassen. Dabei ermöglichen die Überprüfung von Identitätsdokumenten, der Abgleich biometrischer Daten, der Adressnachweis, die Prüfung möglicher Sanktionen und das Screening negativer Medienberichte eine 360-Grad-Sicht auf Geschäftspartner.
Wenn auch Sie mit unserer Unterstützung ein automatisiertes Adverse Media Screening einführen wollen, um Compliance-Regularien besser einhalten zu können, dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.